Wachstum ohne neue Beschäftigung

Hier wird das wirtschaftspolitische Profil für die Zeit nach der 2. Parteigründung diskutiert.

Wachstum ohne neue Beschäftigung

Beitragvon Sall May » Mi 26. Mai 2010, 14:24

Heute aktuell auf Bürgermeinungen:

Wachstum ohne neue Beschäftigung. Und wo bleiben die vielen Menschen ohne Arbeit?

Wachstum ohne neue Beschäftigung

Mit dem Aufschwung steigt zwar der Bedarf an Arbeit wieder, doch der wird in Europa und Japan vor allem über längere Arbeitszeiten und höhere Arbeitsproduktivität gedeckt werden. "Das Bruttoinlandsprodukt könnte in Deutschland und Japan ohne jede Zunahme der Beschäftigung um mehr als acht Prozent steigen", meint die OECD.

Quelle u. gesamter Inhalt: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/6/0,3672,8074950,00.html
Sall May
 

Re: Wachstum ohne neue Beschäftigung

Beitragvon AlexRE » Mi 26. Mai 2010, 14:25

Aus dem heute.de - Artikel:

Mit dem Aufschwung steigt zwar der Bedarf an Arbeit wieder, doch der wird in Europa und Japan vor allem über längere Arbeitszeiten und höhere Arbeitsproduktivität gedeckt werden. "Das Bruttoinlandsprodukt könnte in Deutschland und Japan ohne jede Zunahme der Beschäftigung um mehr als acht Prozent steigen", meint die OECD. Ganz anders ist die Lage in den USA. Dort haben die Unternehmen in der Rezession viele Mitarbeiter entlassen und werden nun im Aufschwung wieder Stellen schaffen.


Das liest sich fast so, als wolle die OECD die These vertreten, dass ein lockerer Kündigungsschutz wie in den USA gut für den Arbeitsmarkt sei.

Ich meine, dass die enormen Lohnnebenkosten bei uns ein viel wichtigerer Grund für hiesige Arbeitgeber sind, den Bedarf an Arbeitskräften anders als durch Neueinstellungen zu decken.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Wachstum ohne neue Beschäftigung

Beitragvon DJ_rainbow » Mi 26. Mai 2010, 14:36

Nicht nur die Lohnnebenkosten. Die liegen pro Stück nach den Rosskuren der letzten Jahre - und weil andere aufholen - in recht konkurrenzfähiger Höhe. Ausnahmen nach oben wie nach unten gibt es freilich, klar.

Ein Teil des Problems sind die quasi planwirtschaftlichen Energiepreise und die Preise für staatliche "Leistungen", aber auch der Kündigungsschutz spielt insofern eine Rolle, dass er zulasten der Arbeitslosen die Arbeitsplatzbesitzer schützt.

Hier könnte ein unwiderrufliches Wahlrecht des AN zwischen langer Kündigungsfrist mit kleiner Abfindung und kurzer Kündigungsfrist mit hoher Abfindung die Kosten einer betriebsbedingten Kündigung kalkulierbar machen.
In der Demokratie mästen sich Sozialisten in Parlamenten. Im Sozialismus hungern Demokraten in Zuchthäusern und Arbeitslagern.

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Re: Wachstum ohne neue Beschäftigung

Beitragvon AlexRE » Do 27. Mai 2010, 11:17

Vom privaten Forum herüberkopiert:
____________________

PeterS hat geschrieben:DJ schrieb :
Hier könnte ein unwiderrufliches Wahlrecht des AN zwischen langer Kündigungsfrist mit kleiner Abfindung und kurzer Kündigungsfrist mit hoher Abfindung die Kosten einer betriebsbedingten Kündigung kalkulierbar machen.


Bei gleichzeitiger Abschaffung der Sozialauswahl.
Was nützt dem Unternehmer die Wahl der Kündigungsfrist, wenn er im Falle der Entlassung den fähigen kinderlosen Leistungsträger entlassen muß, dagegen den verheirateten mit drei Kindern im Haushalt lebenden weniger fähigen Schussel halten muß.

In dem Zusammenhang weise ich auf unser neues Thema hin:

Politiker und Experten fordern Mütterquote

Die geringe Geburtenzahl ist mittlerweile zu einem unkalkulierbarem Risiko für die Zukunft des Landes geworden. Änderungen im Arbeits- oder Sozialrecht zu Lasten von Arbeitnehmern mit Kindern sind deshalb ein hochsensibles Thema.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Sozialauswahl im Kündigungschutzrecht dergestalt flexibel gehandhabt werden könnte, dass die Unternehmen sie wahlweise entweder bei der Einstellung oder bei der betriebsbedingten Entlassung vornehmen können. Wer bei der Einstellung die Berücksichtigung der sozialen Gesichtspunkte nachweisen kann, wird bei der Entlassung davon freigestellt.

So hätten die Familienväter zwar keinen stärkeren Kündigungsschutz auf ihrem aktuellen Arbeitsplatz als alleinstehende Kollegen, würden aber leichter wieder eine neue Stelle bekommen - und der "Schussel" hätte zudem die Chance, durch einen Wechsel eine besser zu seinen Fähigkeiten passende Beschäftigung zu finden.
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