Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.

Hier wird das wirtschaftspolitische Profil für die Zeit nach der 2. Parteigründung diskutiert.

Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.

Beitragvon Uel » Sa 30. Jan 2016, 13:56

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/bundesbank-chef-jens-weidmann-ueber-bargeld-und-ezb-politik-14039762.html
Der Chef der deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, hat mit dipolmatischer Zurückhaltung das gesagt, was die Propaganda des Deutsche Bank-Vorstands ist: simpel und einfach UNSINN!

Auch glaubt er nicht, dass nach einer von moralinen Zuchtmeistern geforderte Abschaffung des 500-€-Scheins weniger Finanzverbrechen durchgeführt werden würden.

Auch sieht er in der von Dragi so dramatisierten geringen Inflation eher einen günstigen Effekt, da Kaufkraft von den Ölstaaten und Ölbranche in breiter Front auf die Ölkonsumenten umverteilt würde, Gefahren sieht er hingegen beim Gewöhnungseffekt der niedrigen Zinsen.

Weiter ist seine Prognose, dass wenn die jetzigen Einwanderer den gleichen Ausbildungsstand wie frühere Einwanderer hätte, es mindestens 10 Jahre dauern würde, bis diese Menschen ähnliche Beschäftigungsquoten wie die einheimische Bevölkerung haben würden.

Berühigend, solche Realisten in einer politisch hysterisierten Zeit der Traumschlösser. https://de.wikipedia.org/wiki/Jens_Weidmann

Wir werden also für viele, viele Monate viele, viele Menschen nach deutschem Luxusstandard aushalten müssen. Wenn keine politische Diskussion darüber in Gang kommt, wer das hauptsächlich bezahlen soll, dann werden es die bleiben, die es bisher immer mußten: der kleine Sparer :lol:
https://www.youtube.com/watch?v=hSk5FLP58c0 ----- https://www.youtube.com/watch?v=LW0Etp6CKLk


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von Uel

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Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.

Beitragvon AlexRE » Sa 6. Feb 2016, 21:00

Ich glaube eher nicht, dass die Banken auf diese Tour "alternativlos" bleiben können, aber der Artikel spiegelt wahrscheinlich wider, was mittlerweile die Mehrheit der Menschen den "Banken unseres Vertrauens" zutraut:

Bargeld und Terrorbekämpfung

"Die wollen unser Geld einsperren"

Norbert Häring im Gespräch mit Marianne Allweiss und André Hatting

(...)

In Wirklichkeit gehe es dabei auch nicht um Terrorismusbekämpfung, sondern um die Interessen des Finanzsektors, meint Häring. "Das hilft einfach den Banken, die in der Finanzkrise Probleme haben. die wollen unser Geld einsperren, damit sie damit saniert werden können, wenn es wieder nötig wird."

(...)


http://www.deutschlandradiokultur.de/ba ... _id=344487
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Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.

Beitragvon maxikatze » So 7. Feb 2016, 10:11

Mit der Ausrede Terroristenbekämpfung wird jede Einschränkung der Freiheit begründet.
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* * *
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Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.

Beitragvon AlexRE » So 7. Feb 2016, 11:46

Auf Facebook gesehen und kommentiert:

Wirtschaft Geldanlage
09:57

Commerzbank erhebt Negativzinsen für Firmenkunden

Das Institut will Unternehmen mit hohen Guthaben von anderen Anlageformen überzeugen. Ansonsten wird eine Gebühr für das geparkte Geld fällig. Jeder zehnte Firmenkunde der Bank ist wohl betroffen.

(...)


http://www.welt.de/wirtschaft/article15 ... unden.html

>> Kann man auch Erpressung nennen... <<

Das ist tatsächlich nicht mehr weit von einer tatbestandlichen Erpressung entfernt. Entweder man überlässt seine überschüssige Liquidität irgendwelchen Zockern als Spielgeld oder man muss Negativzinsen bezahlen.

Da würde ich mir als betroffener Unternehmer ernsthaft überlegen, guten Kunden, die weniger Liquidität haben und hohe Kontokorrentzinsen an ihre Bank (evtl. sogar an die Commerzbank) zahlen, Sonderzahlungsziele einräumen.

So würde ich die Negativzinsen und mein Kunde die Kontokorrentzinsen sparen und die Bank könnte sich andere Doofe suchen, die den Casinobetrieb finanzieren.
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Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.

Beitragvon AlexRE » Mo 15. Feb 2016, 09:56

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Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.

Beitragvon icke » Do 24. Mär 2016, 13:54

Mehrere Banker wurden im Libor-Skandal zu einem Berufsverbot in GB verurteilt.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/st ... 42206.html
http://wirtschaftsblatt.at/home/nachric ... rufsverbot
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Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.

Beitragvon icke » Mo 9. Mai 2016, 09:09

Der Aktionärsberater ISS (Institutional Shareholder Services) rät den Aktionären einen Sonderprüfer mit der Frage zu befassen, ob im Zusammenhang mit Untersuchungen von Behörden und Rechtsstreitigkeiten Schadenersatzansprüche gegen Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates geltend gemacht werden können. Die Organisation unterstützt daher einen entsprechenden Ergänzungsantrag einer Aktionärin. Die britische Finanzaufsicht hatte ihre Strafe gegen die Deutsche Bank im Zuge des Zinsskandals wegen mangelnder Kooperation bei der Aufklärung erhöht, auch wegen des Verhaltens eines Aufsichtsratsmitglieds, wie auf der Bilanzpressekonferenz Ende Januar bestätigt worden war. Etwaige Ansprüche prüft die Bank dem Vernehmen nach auch intern.

https://www.boersen-zeitung.de/index.ph ... 2016085001


Die Deutsche Bank räumt nach schweren Vorwürfen der britischen Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) Verbesserungsbedarf hinsichtlich ihrer Vorkehrungen gegen Geldwäsche ein

"Wir wissen, dass wir einige Dinge verbessern müssen, haben das auch immer wieder öffentlich betont", erklärt Werner Steinmüller, Head of Global Transaction Banking des Instituts, im Interview der Börsen-Zeitung. Wie am Wochenende durch einen Bericht der "Financial Times" bekannt geworden war, wirft die FCA dem Institut grobe Versäumnisse bei seinen Kontrollen vor. Die britische Tochter der Bank weise in diesen Bereichen "ernsthafte" und "systematische Mängel" auf, hieß es demnach. Co-Chef John Cryan sei zwar entschlossen, die Risikokontrollen zu verbessern. Bis vor kurzem aber habe der britischen Tochter der Bank "eine klare Strategie und eine effektive Führung im Vorgehen gegen die systemischen Versäumnisse in der Geldwäsche-Bekämpfung gefehlt", zitiert das Blatt aus einem Schreiben der Aufseher vom 2. März. Die FCA hat eine unabhängige Untersuchung angeordnet.
https://www.boersen-zeitung.de/index.ph ... 2016084002
icke
 

Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.

Beitragvon AlexRE » Mo 9. Mai 2016, 16:07

ob im Zusammenhang mit Untersuchungen von Behörden und Rechtsstreitigkeiten Schadenersatzansprüche gegen Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates geltend gemacht werden können.


Das wäre schon mal ein Fortschritt. Ein noch wirksameres Mittel gegen kriminelle Machenschaften in der Wirtschaft wäre es, wenn Mehrheitsaktionäre den Minderheitsaktionären gegenüber für eine erkennbar falsche Personalauswahl haften würden. Schließlich haben die Halter der größten Aktienpakete das letzte Wort, ob eine zukunftsorientiere langfristig nachhaltige Firmenpolitik gemacht oder - legal, illegal, sch ... egal - nur dem schnellen Euro nachgejagt werden soll.
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Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.

Beitragvon Uel » Mo 9. Mai 2016, 19:36

>> Kann man auch Erpressung nennen... <<

Das ist tatsächlich nicht mehr weit von einer tatbestandlichen Erpressung entfernt. Entweder man überlässt seine überschüssige Liquidität irgendwelchen Zockern als Spielgeld oder man muss Negativzinsen bezahlen.

Da würde ich mir als betroffener Unternehmer ernsthaft überlegen, guten Kunden, die weniger Liquidität haben und hohe Kontokorrentzinsen an ihre Bank (evtl. sogar an die Commerzbank) zahlen, Sonderzahlungsziele einräumen.

So würde ich die Negativzinsen und mein Kunde die Kontokorrentzinsen sparen und die Bank könnte sich andere Doofe suchen, die den Casinobetrieb finanzieren.


Da die Banken Arbeits- oder Dienstleistungsverweigerung betreiben, wird uns nichts Anderes übrigbleiben, als andere Wege und Teilnehmer am Zahlungsverkehrs zu (er)finden. Auch wären neue Überlegungen zur Liquidität anzustellen und die Fristen zum Liquidemachen von Werten wesentlich zu verlängern und Beleihungsprozeduren zu vereinfachen. Die Bank-Strolche haben sich ja auch in den letzten Jahrzehnten angewöhnt, nur noch die erste Stelle im Grundbuch zu akzeptieren, damit das Reibachmachen bei Zwangsversteigerungen nicht von Konkurrenzbietern gestört werden kann.
Liebe Grüße
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Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.

Beitragvon AlexRE » Di 17. Mai 2016, 13:28

Auf Facebook gesehen und kommentiert:

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Nun ist es auch in Deutschland so weit: Als erstes Kreditinstitut führt die Commerzbank allgemeine Gebühren für die Nutzung ihrer EC-Karte ein. Das heißt im Klartext: Wer am Geldautomaten der eigenen Hausbank Geld abheben möchte, muss ab 1. August dafür zahlen. Wer bargeldlos im Supermarkt einkaufen möchte, muss dafür zahlen. Selbst wer nur seine Kontoauszüge bei der Bank holen will (die postalisch zugeschickt ansonsten was kosten), muss dafür zahlen.

Vor wenigen Jahren noch haben wir Steuerzahler der Commerzbank mit dutzenden Milliarden Euro den Arsch gerettet. Ausgerechnet eine der Banken, die gleichzeitig den Steuerzahler um Milliarden an Euro prellte*. Der deutsche Staat musste als Hauptaktionär mit in die Geschäfte der Commerzbank einsteigen. Die Bank wurde sozusagen im wahrsten Sinne des Wortes teilverstaatlicht. Und der Dank dafür? Die Belastung unserer EC-Karten mit zusätzlichen Gebühren.

Da hilft nur eines: Beschwerde einreichen, in Widerspruch gehen. Und ansonsten das Kreditinstitut wechseln. Der Konsument ist kein Melkvieh, sondern bestimmt noch immer den Preis seiner Ware. Und keine Bank ist in ihrem Bestand tatsächlich systemrelevant. Das hat auch die Commerzbank noch zu lernen. Bestenfalls, bevor die anderen deutschen Banken von der Commerzbank lernen.


>> Warum hat der Staat nach der Rettung und der "Teilverstaatlichung" auf seinen Einfluss verzichtet? <<

Der Staat hat für den in die "Bad Banks" verschobenen Schrott ja noch nichts bezahlt, sondern ist erst einmal ins Risiko gegangen. Soweit es möglich ist, sollen die Banken später selbst für den Schaden aufkommen.

Dazu müssen sie natürlich ihre Kunden heftig schröpfen, und zwar mit kartellmäßig koordinierter und vom Staat abgeschirmter Gebührenschneiderei.

Die Kunden werden sich also weder durch Wechsel der Bank (wg. Kartell) noch durch Widerspruch bzw. Rechtsmittel wehren können, weil die deutsche Justiz in Fällen übergeordneter Staatsinteressen nicht unabhängig ist.
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