Rente mit 67 - Kreativität im Beruf gefordert

Hier wird unsere Idee der einmaligen Vermögensabgabe und der zweckgebundenen Erbschaftssteuer erörtert. (2. Lastenausgleichsgesetz)

Rente mit 67 - Kreativität im Beruf gefordert

Beitragvon Sall May » Mi 14. Apr 2010, 20:44

Heute auf Bürgermeinungen erschienen:

Rente mit 67 - Kreativität im Beruf von der CDU Frau von der Leyen gefordert:

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will keine Ausnahmeregelungen bei der Rente mit 67. "Wir müssen einfach kreativer denken. Ob Dachdecker oder Bäcker, niemand muss mit 66 noch genau dasselbe machen, was er mit 16 gelernt hat", sagte die Ministerin der "Rheinischen Post". Sie fügte hinzu: "Wer Berufserfahrung hat, kann auch Büroarbeit in seiner Branche übernehmen."

Quelle und gesamter Beitrag: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/12/0,3672,8063244,00.html


Mal wieder wurde mir schlecht beim Lesen dieses Artikels. Hallo, ich bin heute 50 Jahre alt und 35 Berufsjahre habe ich auf dem Buckel. Immer kreativ woanders hin gewechselt um heute irgendwann erkennen zu müssen, es kann so nicht gehen. Zumal wir nicht mal genügend Arbeitsplätze haben für die jungen Leute unter uns. Das war ja wohl auch mal mit ein Grund, weshalb die Frühberentung und 35 Stunden Arbeitswoche eingeführt wurde. Mich würde hier mal interessieren was Herr Blüm zu den Dingen zu sagen hat.

Einer der Zeit seines Lebens auf dem Dach stand, schon komplett müde und kaputt ist. Denn die Knochen werden auch morsch, wenn man bei Wind und Wetter die nicht ungefährliche Arbeit eines Dachdeckers verichtet. Sprach gerade mit einem Kollegen darüber, wir stellten uns vor wie der abgearbeitete Dachdecker jetzt für uns als Bürokraft eingesetzt werden könnte. Zumal sich ja alles jeden Tag verändert. Wir sind der Meinung: "Das geht so gar nicht und die Forderung ist weltfremd, bis teils sogar unverschämt".

Den Job eines Politikers, er aus Steuergeldern bezahlt wird, der ist natürlich sicher. Wieviel Kreativität und Flexibilität wird hier erbracht?

Im Zeitalter der Automation werden die Arbeitsplätze ja auch dadurch bedingt immer weniger. Wie können das alle noch klar erkennen, so wir dazu bereit sind. Außerdem, wer hat das Recht von Menschen zu fordern sie hätten in irgendwelche anderen Berufe zu gehen? Berufszwang statt freier Berufswahl?

Mal ganz davon abgesehen das uns kleinen Selbständigen es mittlerweile so schwer gemacht wird, das viele von uns unter der Last zusammenbrechen. Und wenn wir dann nicht mehr können, dann haben wir keine einfachen Möglichkeiten und Lösungen mehr. Hart IV oder Inso, wenn einer Kahlgepfändet wurde und zwar ohne wirklichen, fundierten Grund? Einer der krank wird und Soloselbständig ist, der kommt heute schon kaum mehr durch. Und geht der in Hartz IV, dann muss er auch noch in der PKV bleiben und die Differenzbeiträge von 349,00 € zahlen? Was geht hier eigentlich ab?
Sall May
 

Re: Rente mit 67 - Kreativität im Beruf gefordert

Beitragvon Sall May » Mi 14. Apr 2010, 20:46

In meiner Generation war zu häufiger Berufswechsel verpönt. Wer das damals tat dem wurde Unstetigkeit, Anpassungsfähigkeit und Konzentrationsmangel unterstellt. Wie sich die Zeiten und Ansichten doch ändern.

Wenn allen Bürgern/Bürgerinnen genug zum Leben bleibt, wenn genug Arbeitsstellen da sind, dann brauchen genau die doch auch nicht den Staat zu bemühen. Ich führe hier gerade mal wieder Monolog, weil sich ja kaum jemand in Diskussionen einbringt, aber die meisten fleissig lesen, oder es hinter vorgehaltener Hand so schon lange äußern. Warum tun es die Personen nicht selber direkt? Das ist eine Frage wert.

Unsummen werden in Rüstung, Kriege usw. von des Bürgers immer mehr geforderten Steuergelder gesteckt, um dann zu sagen, dass es überall fehlt?

Kein normal denkender Kaufmann und Selbständiger käme auf die Idee so zu handeln wenn es um seine persl. Existenz geht. Wenn ein Selbständiger sich teuere z. B. Autos leistet und darunter seine AN zu kurz kommen, dann ist das Geschrei groß. Wenn man aber immer mehr Geld in oft mehr als nur unnütze Dinge steckt die man allen abfordert, dann soll und ist das so in Ordnung? Nun, Geldumverteilung kann auch jeder selber für sich vornehmen, so man ihm das noch lässt.

Schon klar das heute das Geld verpulvert wird, was den Bürgern fehlt. Und wenn dann mal auf der einen Seite eine kleine Erleichterung kommt, wird auf der anderen Seite wieder eine neue Gebühr oder Steuererhöhung fällig? So schaukelt es sich doch alles unnötig und leider auch leidvoll für die überwiegende Allgemeinheit hoch.

Kühe die man melken möchte können nur dann gemolken werden, wenn man ihnen das notwendige, qualitativ wertvolle Futter lässt. Alte Menschen in Arbeit, die gar nicht mehr vorhanden ist schicken zu wollen ist eine Schande. Wieviel Geld vom einzelnen Bürger geht den tatsächlich für was drauf? Klar, rechnet kaum einer nach und kann es oft auch nicht. Denn hier fehlt die notwendige Transparenz. Wer allerdings tausende von Euro aus Steuergeldern für seine Arbeit kassiert, und diese dann auch noch breitflächig dahin verteilt wo niemand was von hat, der kann leicht reden. Nix, Neiddebatte sondern klare Realität, oder?
Sall May
 

Re: Rente mit 67 - Kreativität im Beruf gefordert

Beitragvon AlexRE » Mi 14. Apr 2010, 20:48

Sall May hat geschrieben:Den Job eines Politikers, er aus Steuergeldern bezahlt wird, der ist natürlich sicher. Wieviel Kreativität und Flexibilität wird hier erbracht?


Ich finde gar nicht so unkreativ, was Frau von der Leyen da von sich gegeben hat:

"Wer Berufserfahrung hat, kann auch Büroarbeit in seiner Branche übernehmen."


Das ist eine zwar dreiste, aber keinswegs plumpe Lüge, die einigermaßen geschmeidig davon ablenkt, dass die Angehörigen von Berufsgruppen mit hohem körperlichen Verschleiss die letzten + / - 10 Jahre bis zum Rentenalter von 67 künftig als unqualifizierte Geringverdiener und / oder Langzeitarbeitslose fristen und dann in der Altersarmut abgelegt werden sollen.

Das geht den Berufsunfähigen, die heute keine Erwerbsunfähigkeitsrente mehr bekommen, weil sie ja angeblich noch als Parkwächter arbeiten könnten, schon seit einigen Jahren so. Mit dieser Begründung wurden 100 x mehr Leute in die Arbeitslosigkeit geschickt, als es in Deutschland Parkwächter - Stellen gibt.

So wird es den älteren Dachdeckern auch gehen, für Büroarbeiten haben die meisten Dachdeckermeister eine 400 Euro - Kraft oder werden von ihrer Ehefrau unterstützt.

Eigentlich schade, dass unsere Berufspolitiker ihre ganze Phantasie und Kreativität fast vollständig auf das Ersinnen geschickter Lügen verwenden. Dieses Potential müsste doch nutzbringender für das Gemeinwesen einzusetzen sein.
Der Stuttgarter OB Rommel:

Ich trete überall, wo das notwendig ist, der Meinung entgegen, der Umstand, dass die Diktatur zu allem fähig war, berechtige dazu, die Demokratie zu allem unfähig zu machen.
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Re: Rente mit 67 - Kreativität im Beruf gefordert

Beitragvon Sall May » Fr 16. Apr 2010, 13:20

Bis die beiden Ministerinnen und Minister mit 67 in Rente gehen, könnten die das hinkriegen. Falls sie es schaffen, bis 67, und nicht vorher vom Minsterschreibtischsessel aufs Dach geschickt werden, es soll ja berufsbedingte Verschleißerscheinungen nicht nur bei Dackdeckern geben...


15. April 2010

10.00 Uhr Gestern im Autoradio

Kennen Sie das: Man kommt, stocknüchtern und spät abends in eine Gesellschaft, die dem Alkohol schon kräftig zugesprochen hat und stellt verwirrt und irritiert fest, dass die angetrunkene Gesellschaft ihr banal blödes und lächerlich albernes Geplärre immer noch als hochintelligentes und angeregtes Gespräch empfindet und sich Männlein wie Weiblein unter dem vollständigen Verlust jeglicher Selbstkontroll nur noch von enthemmten Emotionen treiben lassen.

Stocknüchtern auf der Autobahn hörte ich, dass Ursula von der Leyen ernsthaft glaubt, ein 60-jähriger Dachdecker könne, wenn die körperlichen Kräfte fürs Dach nicht mehr reichen, doch im Büro arbeiten. Und dann der handzahme Protest der Gewerkschaften: Von der Leyens Vorschlag sei lebensfremd: "Dachdecker, Maurer, Eisenflechter oder Betongießer ins Büro verpflanzen zu wollen, wird nicht funktionieren", meinte IG-BAU-Chef Klaus Wiesehügel.

Lebensfremd? Da hätte man bessere Begriffe finden können. Kurt Beck wagte sich wenigstens bis zu "Quatsch mit Soße" vor. Aber das alles ist nur ein Gekrittel am Vorschlag. Ich finde, man muss die Kritik jetzt an der Person festmachen, die solche abstrusen Ideen in die Welt setzt.

Ein Dachdecker mit Berufserfahrung, egal ob 55, 60 oder 67 Jahre alt, weiß, wie man sich einigermaßen sicher auf dem Dach bewegt, kann mit rauen Händen schwere, scharfgratige Ziegel in die richtige Position wuchten, und was das Handwerk sonst so verlangt, aber er ist weiß Gott nicht dafür geschaffen, im Büro der Dachdeckerei zu arbeiten. Was soll er da tun? Wer soll ihm mit der Software vertraut machen, ohne die heute kein Bürojob mehr funktioniert, wenn er - wegen beruftsbedinger Einschränkungen der Feinmotorik - nicht einmal die Tastatur bedienen kann?

Außerdem hätte Frau von der Leyen schon bei geringstem Nachdenken auf die Idee kommen können, dass nur etwa 5 bis 10 Prozent der Beschäftigten eines Dachdeckerunternehmens im Büro tätig sein können - während 90 bis 95 Prozent im Außeneinsatz auf den Dächern werkeln.

Nein, das war nicht lebensfremd, das war wider besseres Wissen in die Diskussion geworfen, bei er es ihr um den "Silberschatz" der Rentenansprüche geht, nicht um den Silberschatz der Restleistungsfähigkeit verbrauchter Schwerarbeiter.

Quelle und gesamter Beitrag: http://www.egon-w-kreutzer.de/


Jezt hat es eben auch Kreutzer auf den Punkt gebracht. Abstruse Ideen von Personen die bis heute noch nicht mal schwer körperlich mit angepackt haben, oder?
Sall May
 

Re: Rente mit 67 - Kreativität im Beruf gefordert

Beitragvon AlexRE » Fr 16. Apr 2010, 13:34

Sall May hat geschrieben:Nein, das war nicht lebensfremd, das war wider besseres Wissen in die Diskussion geworfen, bei er es ihr um den "Silberschatz" der Rentenansprüche geht, nicht um den Silberschatz der Restleistungsfähigkeit verbrauchter Schwerarbeiter.



Das sieht Herr Kreutzer natürlich ganz richtig, wir haben es hier mit einer vorsätzlichen politischen Lüge zu tun.

Ich fürchte nur, dass diese Methode in Deutschland mittlerweile politisch kostenlos ist. Niemand erwartet von Berufspolitikern noch Ehrlichkeit, auf die Wahlentscheidung des einzelnen Bürgers hat so etwas mithin keinen Einfluss mehr.

Jeder erwartet heutzutage, dass das Bundesverfassungsgericht schon einschreiten werde, wenn Berufsgruppen wie Dachdeckern & Co. wirkliches Unrecht geschieht und sieht sich selbst als Wähler und Teil des Souveräns nicht mehr in der Verantwortung.

Ich halte diese Entwicklung hinsichtlich des Demokratieprinzips für äusserst destruktiv.
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Re: Rente mit 67 - Kreativität im Beruf gefordert

Beitragvon Sall May » Fr 16. Apr 2010, 13:58

2004 wurde durch Frau von der Leyen z. B. das Blindengeld weitestgehend gestrichen. Kann man von solchen Leute überhaupt ausgehen das sie soziale Komeptenz an dern Tag legen können? Ein Mensch der noch niemals was erlitten hat, der immer ohne Not und finanziell dick gepolstert durch das Leben gehen konnte. Es mag ihr gegönnt sein, doch die Frau scheint gegen jegliches Schicksal ihrer Mitmenschen resistent oder? Manche brauchen erst einmal selber ihre eigenen, leidvollen Erfahrungen, doch darauf kann die Mehrheit leider nicht warten.

Niedersachsen zahlt bald wieder Blindengeld

Vor zwei Jahren hatte die damalige Landessozialministerin Ursula von der Leyen das Blindengeld weitgehend gestrichen, jetzt hat das Land Niedersachsen die Wiedereinführung beschlossen. Mit der jetzigen Bundesministerin wäre das nicht zu machen gewesen.

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/niedersachsen-zahlt-bald-wieder-blindengeld;1083405

21 Millionen Euro will Sozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) einsparen, indem sie den blinden und sehbehinderten Menschen ab dem 01.01.2005 das Blindengeld komplett streicht. Eine kleine Gruppe Menschen in Niedersachsen, das merkt schon keiner, oder?! Was daran noch sozial sein soll, Frau Ministerin, wenn man Menschen vom gesellschaftlichen Leben abzukoppeln versucht, ist fraglich.

Was aber genau bedeutet die ersatzlose Streichung des Landesblindengeldes für die Betroffenen? WER wird hier eigentlich getroffen von der Sozialpolitik der Landesregierung?

Im Gespräch mit der Roten Grütze Redaktion erläutert der Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen (BVN), Hans-Werner Lange, die derzeitige Lebenslage von blinden und sehbehinderten Menschen und wie sich diese durch die Streichung des Landesblindengeldes verändern würde.

http://www.rote-gruetze-magazin.de/135.html


Geht es noch kälter? :?
Sall May
 

Re: Rente mit 67 - Kreativität im Beruf gefordert

Beitragvon Hase » Fr 16. Apr 2010, 14:43

Das erinnert mich an einen Spruch den ich mal der Lehrerin sagte: "Wenn sie einem Kind mit Legasthenie und Dyskalkulie nicht helfen, sondern so tun als ob dies nicht bestehen würde, diskriminieren sie dieses Kind, da durch einen nicht gewährten Nachteilausgleich keine Chancengleichheit besteht!" Und dann fragte ich sie, ob sie auch vor Schulbeginn allen Kindern die Brillen abnimmt, sprich ihre "Seh-Hilfe" oder ob sie schiss hat das dann hier was los wäre?

Es wird immer bei Minderheiten eingespart und sanktioniert, sogar kriminalisiert.

10% der Schüler sind von Legasthenie und/oder Dyskalkulie betroffen, laut WHO eine Krnakheit in D jedoch nicht wegen der Schulpflicht. Damit Aufgabe von Lehrern die meißt nicht darauf geschult sind.

Eltern die ihre Kinder zu Hause beschulen, bekommen Bußgelder auferlegt, regelmäßig das Sorgerecht entzogen, teilweise sogar in Haft. Sie werden kriminalisiert aus Angst vor Entstehung einer Parallelgesellschaft,während 600.000 Schulschwänzer-Eltern dabei nicht zur Sprache kommen. Nein, sogar noch paradoxerweise eine Diskussionen über rein türkische Schulen ausbricht.

Jedes siebte Paar in D ist ungewollt Kinderlos. Unfruchtbarkeit ist laut WHO ebenfalls eine Krankheit. In D nicht. Hier zahlen Paare seit 2004 einen Anteil von 50% der Kosten für eine künstliche Befruchtung. Dazu müssen sie aber einige Voraussetzungen erfüllen. Unverheiratet müssen alles selbst bezahlen. Während ein Beamter in Ba-Wü unverheiratet, 10.000 Euro vom Gericht zugesprochen bekam. Unverständlich das dies bei Beamten eine Krankheit sein kann, wo doch das Bundesverfassungsgericht angab das es keine Krankheit ist.

Jeder Mensch gehört einer Minderheit an, also können Kürzungen bei Minderheiten auch jedem Menschen in seinem eigenen Minderheiten-Feld betreffen.

Solidarität und Sozial wird nur von den Bürgern erwartet. Wenn die Bürger sich untereinander so schaden würden, wie die Politik mehrere Minderheiten schaden zufügt, wäre auf den Strassen ganz schön was los.
Hase
 

Re: Rente mit 67 - Kreativität im Beruf gefordert

Beitragvon Sall May » Fr 16. Apr 2010, 19:36

Bedauerlicherweise schaden sich die Bürger/Bürgerinnen tatsächlich selber und untereinander immer mehr. Somit erzeugen sie Zersplitterung, immer mehr Minderheiten in fast jeglichen Bereichen. Sie glauben es nicht, oder können es gar nicht wahrhaben, es sagt ja auch kaum jemand einmal. Die Jahre in denen Menschen in Solidarität zusammenhielten, sich für ihre Belange gemeinsam einsetzten scheinen Geschichte.

Oftmals versuchen sie andere von Dingen zu überzeugen die im eigentlichen Sinne schädlich sind. Das heraufsetzen des Rentalters ist so eine schädliche Sache, besonders für die Lebensqualität des Menschen. Viele die hart gearbeitet haben, die sagten sich oft: "Wenn ich in Rente bin, dann habe ich endlich mal Zeit dies oder das zutun von dem ich schon immer geträumt habe". Das sind meistens Dinge für die in einem harten, schweren Arbeitsalltag nicht viel Zeit blieb.

Viele Menschen die so hart arbeiten und dann noch malochen sollen und müssen bis 67, werden eine geringere Lebenserwartung haben. So war das schon einmal, bevor das Rentenalter herabgesetzt worden war. Dann endlich in Rente und nichts mehr davon gehabt. Deshalb sind viele ja auch führer die songeannte Onkelehe eingegangen, damit wenigsten eine jüngere Frau noch was von dem haben sollte, für das man ein geamtes Leben hart gearbeitet hat.

Die Wochenarbeitszeit war mal auf 35 Stunden in der Woche herabgesetzt worden, damit genauso wie die Verkürzung des Lebensarbeitzeit, u. a. auch um jungen Menschen die Möglichkeit zu geben einen Arbeitsplatz zu erhalten. Das aber war es nicht allein, dahinter stand tasächlich auch der soziale Gedanke, den Menschen etwas vom Leben zu gönnen.

Viele die zu meinem Bekanntenkreis gehören, von denen viele u. a. auch Selbständig sind, fassen sich furchtbar an den Kopf, wenn sie das mit dem Rentenalter hören. Wir wissen das es nicht mehr soviel Arbeit gibt, das schon heute keine ausreichende Arbeit für alle mehr vorhanden ist. Die wissen auch wie sie immer mehr gemolken werden, und auf Grund nicht mehr stimmender, aüßerer Rahmenbedingungen ihre eigenen Existenzen in Gefahr ist. Der DGB und Verdi sind ja mittlerweile auch schon zu dieser Erkenntnis gekommen.

http://www.buergermeinungen.de/index.ph ... d=5&id=962
Sall May
 

Re: Rente mit 67 - Kreativität im Beruf gefordert

Beitragvon Sall May » Sa 17. Apr 2010, 12:43

Ein anonymer Gastbeitrag auf Bürgermeinungen zu diesem Thema und meine Antwort:

Gastschreiber schrieb:
Die schlechten Jahre waren unter CDU damals. Verbesserung in allen Bereichen brachte die SPD. Haben alle, alles schon vergessen?


Da wären wir dann beim damaligen Wirtschaftswunder, das sich die CDU auf die Fahne schreibt. Tatsächlich findet man in historischen Quellen und auch im Internet, wie z. B. bei Wiki oft folgendes:

Obwohl er als Wirtschaftsminister und Bundestagsabgeordneter seit 1949 ausschließlich für die CDU aktiv war, ist die Frage der formalen Parteimitgliedschaft Erhards nicht abschließend geklärt. Von 1966 bis 1967 war er Bundesvorsitzender, ab 1967 Ehrenvorsitzender der CDU. Im Jahre 2007 thematisierten verschiedene Presseorgane und Nachrichtenagenturen erneut das Thema der Parteizugehörigkeit Erhards und insbesondere, dass Erhard niemals Parteimitglied der CDU gewesen wäre. Zwar sei beim CDU-Kreisverband Ulm eine Mitgliedskarte nachweisbar, entscheidend für die Parteizugehörigkeit sei aber die Beitrittserklärung, die offensichtlich aber nicht vorliege. Auch Mitgliedsbeiträge soll Erhard nie gezahlt haben.

Quelle und mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Erhard
Sall May
 

Re: Rente mit 67 - Kreativität im Beruf gefordert

Beitragvon Uel » Sa 17. Apr 2010, 20:03

- von der Leyen und der 50jährige im Büro arbeitende Dachdecker –
…bei diesem Populismus muss ich mal kräftig und ausführlichst Dampf ablassen…


Es ist das Übliche bei ritualisierten Schlagworten und Beispielen, es wird Wahres und Unwahres vermengt. Unsere komplizierte Arbeitswelt wird auf Dachdecker, Verkäuferinnen und Krankenschwestern reduziert. Alles was dann rauskommt muss einfach peinlich sein, erst recht wenn Wahlk®ampf ist!

Frau von der Leyen kommt mir dann so vor, - wie Albrecht Müller so treffend schreibt - , wie ein Junkie, der Mehr von dem Stoff für ein falsches Leben braucht, weil der immer weniger wirkt. Oder wie z. B. eine unfähige Medizinerin, welche die Dosis des falsch gewählten Medikamentes permanent erhöht, weil sie die Wirkung vermisst, bis der Patient allein durch das falsche Medikament vergiftet wird.
Das Mehr an der Dosis, - immer mehr Leute sollen immer länger Arbeiten (Lebensarbeitszeit) -, funktioniert so nicht mehr. Wir leben nicht mehr in einem kaputten Deutschland nach dem Krieg, wo es Mengen zu reparieren und erneuern gab, sondern in einem fast komplett ausgestatteten Luxus-Deutschland, schon fast überfrachtet mit Infrastruktur, Gebäuden, Ausrüstungen, Institutionen, Regeln ect., welches gerade mittels Supertechnologie auf Automatik gestellt wird. Dummerweise produzieren wir Deutschen dann auch noch die qualitativ hochwertigsten und langlebigsten Produkte.

Aus Gründen der Lebensqualität muss Arbeitszeit vernichtet werden, sie muss verknappt werden, bei den Produktionsfortschritten, die die Computerei bewirkt hat und stetig bewirken wird. Wie man den Automarkt mit der Abwrackprämie gefördert hat, müssen wir den Arbeitsmarkt mit einer Arbeitszeitabwrackprämie fördern. In den 50ern verstand man noch was von Volkswirtschaft. Als der größte Batzen des Wiederaufbaus geschafft war, begann 1956 die Arbeitszeitabwrackung von 48 auf 40 Stunden pro Woche, (1/8 !!! muss man sich mal vorstellen, heute würden die Wirtschaftsweisen den Untergang der Welt ausrufen) 1956 in der ersten Branche, 1970 war sie im Großteil der Volkswirtschaft realisiert. Was aber fordern die heutigen genialen Strategen in Volkswirtschaft und Politik:


… es ist ein Skandal, dass wir viel Geld in die Hand nehmen wollen, damit 2 Jährige zu verschreckte, traumatisierte "Tageswaisen" werden, damit sich Mama und Papa in lausiger werdenden Arbeitsverhältnissen verwirklichen müssen.
…mit 50 Jahren, wenn sie wirklich Zeit hätten und oft noch fit wie Turnschuh sind, werden sie in Arbeitslosigkeit oder Vorruhestand geschickt, der billigsten "Abwrackprämie", weil er fast nur den Betroffenen was kostet. In der Zwischenzeit machen sie sich selbst Konkurrenz und verdienen soviel in Kaufkraft wie ihre Eltern, von denen damals aber nur einer arbeiten musste.

… es ist ein Skandal: wir jagen unsere Jugend mit Turbo-Abi, Ganztagsschule und Bachelor durch ihre goldenen Jugendjahre, in denen sie alles Andere jenseits von Ausbildung auch noch lernen müssten, um ihnen dann nach geschaffter Hetze zu sagen, man brauche nur jeden 2ten von ihnen … und ab 50 Jahre siehe oben.
Ihre Kaufkraft direkt nach dem Studium, der Zeit der Familiengründung und dem größten Finanzbedarf, schöpfen wir neuerdings durch Abzahlungen der Kredite für Studiengebühren auch noch ab, damit wir auch weiterhin über einen lausigen Binnenmarkt klagen können, denn den Politikern sollen ja auch die Probleme nicht ausgehen. Wer denn andere, als Haushalts- und Familiengründer sollen den Konsum ankurbeln können? Die Familienministerin wird dann noch größere Krokodilstränen weinen müssen, weil die Akademikerinnen noch später oder gar nicht mehr zu Kindern kommen. Aber darum braucht sich von der Leyen ja seit kurzem nicht mehr zu kümmern.

… es ist ein Skandal, dass die Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungen z. B. den Dachdecker ab 50 Jahre überhaupt noch aufs Dach lassen. Hab kürzlich den langjährigen Gesellen (so um die 50) meines Dachdeckers im Rollstuhl wieder gesehen, hab mich aber nicht getraut, ihn auszufragen.

… es ist ein Skandal, dass die Kommunen im Gegensatz zu Bund und Land immer mehr verarmen, gerade sie, die das Ganze an der Basis zum Besseren kehren könnten. Und als Sahnehäubchen zur Selbstentmachtung dürfen sie nicht mehr lokal und regional Arbeit vergeben, ein Münchener Bauunternehmer könnte sich ja bei einem Hamburger Projekt diskriminiert fühlen. Till Eulenspiegel hat uns vor langer Zeit gelehrt, man kann jedes ehrenwerte Prinzip ins Lächerliche ziehen, und so mancher Diskriminierungstatbestand scheint heute schon in Absurdistan zu liegen.

… es ist ein Skandal, wir verkürzen Wehr- und besonders den Zivildienst, zum Nachteil des öffentlichen und zum Vorteil des privaten Sektors. Dabei wird natürlich wieder Arbeitszeit vermehrt und Arbeitsmöglichkeiten als unbezahlbar vernichtet. Insbesonder wenn man den zuküftigen Bedarf auf dem Pflege- und Betreuungssektor sich klarmacht, kann man bei der Politik nur an gezielten Destruktivismus glauben.

Wenn wir nicht bereit sind, unsere Lebensgewohnheiten zu verändern, so bleibt allein der Export zum Dampfablassen bei unserer großen Produktivität. Dies wird nur solange gut gehen, wie andere Länder bereit sind, sich für Deutschlands Wohlergehen und für die heilige Kuh eines ungeregelten Welthandels sich weiter zu verschulden. Es kann nicht gut sein, wenn ein kleines Ländchen sich einbildet, es dürfe über Jahrzehnte ungestraft Exportweltmeister sein. Wenn die für unsere Exporte überschuldeten Länder (z. B. deutsche Rüstung und Griechenland) dann in den Staatsbankrott gehen müssen, dann ist er weg, der Lohn für die Exportgüter, wofür Heerscharen gearbeitet hatten. Dann wird auch dem letzten klar werden: hätten wir doch mehr für unseren Binnenmarkt getan, wie die französische Wirtschaftsministerin kürzlich wieder forderte. Denn da kann uns unser Wohlstand nicht so einfach abgenommen werden. Selbst bei einem griechischen Staatsbankrott wird man den Griechen die gelieferten Produkte nicht alle wieder wegnehmen können.

Aber in Deutschland gehen die Kaufhäuser in den Bankrott, weil ein angeblich reiches Land im Billigwahn ist. Man lässt sich lieber 3 per Internet-Auswahl georderte Produkte mittels Post oder deren lohndupenden Konkurrenten liefern, wählt eins aus und sendet 2 kostenlos zurück. Dank Verbraucher- und Wettbewerbs(un)recht und vom Steuerzahler geförderter Transportinfrastruktur geht ja alles. Der andere Weg ist: das Kaufhaus finanziert die Ansichtsexemplare, ich wähle dort im Kaufhaus meinen Favoriten, scanne per I-Phone das Etikett, lass im Inter-Net nach dem billigsten Produkt gleichen Typs suchen, bestelle es noch im Kaufhaus, aber selbstverständlich nicht das Kaufhaus-Exemplar! - alleinige Voraussetzung: 24 – 48 Stunden auf sofortigen Konsum verzichten können.

Deutschlands Autobahnen werden nicht nur wegen "just in time Strategien" der Produzenten als Lagerhaus missbraucht, inzwischen dienen sie auch als Auslage für Ansichtsexemplare. Das Ganze steigert sicherlich das Bruttosozialprodukt, aber ob es sich um eine Mehrung des Nutzens handelt, wie Amtsträger schwören müssen, ist doch sehr zu bezweifeln.
Liebe Grüße
von Uel

Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke: --- Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt --- (gefunden bei Vince Ebert) Mein Zusatz: ... der Feind kann auch Realität heißen!
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