Der Abgeordnete und die Volksabstimmung

Soll die neue Verfassung Volksabstimmungen nach bekanntem Muster vorsehen oder muss man über neue, auf die Bundesrepublik zugeschnittene Modelle nachdenken?

Re: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung

Beitragvon Uel » Sa 30. Okt 2010, 00:47

Diorella schrieb:

Ja Uel,
dass war ja klar..Du bist schnell gereizt!! Wahrscheinlich bist Du Löwe, Widder oder Waage..wobei letzteres: neeeee..passt nicht wirklich. Also: ich denke doch eher Löwe!
Oder doch Stier LoL.............................................

Martin Heidegger: Ontisch / Ontologisch...vergiss es: in der „Zeit“ wird es wirklich gut erklärt: ich habe damit sonst auch nichts weiter zu tun. Es passte halt ganz gut in diesem Zusammenhang. Heidegger wird ja z.T. auch als Nazi-Philosoph bezeichnet,
jedoch, bei den Franzosen steht er heute (noch) hoch im Kurs. Schwamm drüber!

Es geht doch gar nicht um die, Deiner Rechnung nach 83-järigen, die nun immer noch die
als Schuldner hingestellt werden sollen. Diese Menschen sind doch dahingehend nicht mehr erreichbar. – Es sei denn sie heißen Helmut Schmidt ;-))
Das betrifft vor allem die Nachfolgegenerationen, die diese
Schuldgefühle unbewusst verinnerlicht haben – weil sie projiziert wurden. Das bedingt ein Manko hinsichtlich ihrer Urteilskraft / Beurteilung für politische Prozesse. Weil sie ein mangelndes Selbstwertgefühl verinnerlicht haben und diesbezüglich „am schwimmen sind“.

Das ist eine individuelle Ausprägung - aber viel entscheidender wirkt dieser Umstand auf das kollektive Unbewusste einer Generation. Es führt dazu, dass wir, die Nachfolgegenerationen, kein eindeutiges nationales Identitätsgefühl zulassen zu können und uns deswegen permanent selbst niedermachen müssen- um irgendwie gute (deutsche) Menschen zu sein. Sehr lästig, wie ich finde.

Und genau das wirkt sich immens aus, wenn dieses Volk sich zu Einzelthemen in Form von VE / BE politisch äußern soll. Die Menschen mit einer derartigen Vorbelastung urteilen nicht auf Basis Ihres eigenen Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse, sondern auf der Basis ihre minderwertigen Identitätsgefühle.

Das kann ja nicht gut sein- und nicht gut gehen!

Das in der Schweiz – bei den Abstimmungsergebnissen nicht die Wahlbeteiligung entscheidend ist, ist doch klar. Die haben ja keine alternativen parlamentarischen Strukturen auf die sie sich –im Zweifelsfall – zurückziehen können. Die haben halt ausschließlich die direkte Demokratie. Dies üben / praktizieren sie seit Jahrhunderten –d.h. Es gibt dafür ein kollektives Unbewusstsein, dass mit dieser Art von politischer Legitimierung /Legalisierung vertraut ist und dem auch im Gegenzug Vertrauen entgegenbringt.

Fazit:
Die Schweizer vertrauen ihren eigenen national Urteilen
Wir Deutschen sind weit entfernt davon.

LG Diorella
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung

Beitragvon Uel » Sa 30. Okt 2010, 00:51


@Diorella,
Deine Worte sind schwer verdaulich ...
>>>Das betrifft vor allem die Nachfolgegenerationen, die diese Schuldgefühle unbewusst verinnerlicht haben – weil sie projiziert wurden. Das bedingt ein Manko hinsichtlich ihrer Urteilskraft / Beurteilung für politische Prozesse.<<<


Nicht nur eine Nachfolgegeneration , nein Nachfolgegenerationen ohne Schuld fühlen sich schuldig, ein Perpetuum mobile der Schuld. Das Ganze immerwährend gefüttert von Intellektuellen, die nicht zwischen Schuld und Scham unterscheiden können? Das ist ja praktisch, da kann eine neue Kaste das Volk für ewig unmündig erklären. Wenn das nicht eine Form vom Meudalismus ist.

>>>Und genau das wirkt sich immens aus, wenn dieses Volk sich zu Einzelthemen in Form von VE / BE politisch äußern soll. Die Menschen mit einer derartigen Vorbelastung urteilen nicht auf Basis Ihres eigenen Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse, sondern auf der Basis ihre minderwertigen Identitätsgefühle. Das kann ja nicht gut sein- und nicht gut gehen!<<<


Da diese Bewertungen nur aus Vermutungen, Hörensagen und Spekulationen bestehen, fragt sich was dahinter steckt. Oder bist Du der Privat-Therapeut des deutschen Volkes? Zusammengefasst: weil die Mehrheit des deutschen Volkes angeblich Minderwertigkeitsgefühle hat, müssen auch seine Entscheidungen falsch sein. Und was Richtig und Falsch ist und wer Minderwertigkeitsgefühle und wie viele Generationen sich minderwertig fühlen entscheidet 100% zutreffend Big Brother per elektronischer Ferndiagnose, oder was?
Kann es sein, dass sich hier intellektueller Dünkel von Bildungsbürgern mit Verachtung einfacherer Bevölkerungsschichten synchronisiert?
Ich hingegen habe Angst vor den geistigen Höhenflügen der Heideggers, von Papens und von Weizsäckers in politisch brisanten Situationen und setze dann lieber auf einfache Menschen mit religiöser Herzensbildung, wie damals im Münsterland unter Kardinal von Galen.

>>>Fazit:
Die Schweizer vertrauen ihren eigenen national Urteilen
Wir Deutschen sind weit entfernt davon.<<<


Wenn wir schon beim Behaupten sind:
Die Schweizer vertrauen ihren eigenen nationalen Urteilen
Die Deutschen vertrauen ihren eigenen nationalen Urteilen
nur unsere Politiker und Kreise der Intellektuellen sind weit entfernt davon.

Beispiel Fußball: wenn die Medien und die Intellektuellen noch die Macht gehabt hätten, so hätten sie Wege gefunden, uns das Freuen über die geglückte Weltmeisterschaftsausrichtung und das Abschneiden madig zu machen. Bloß sie hatten nicht mehr die Macht, die Normalisierung war schon weiter fortgeschritten als man an sich erlauben mochte.

Vielleicht muss nicht das Volk auf die Couch sondern die intellektuell führenden Kreise. Jedenfalls kann man sich des Eindrucks in den unterschiedlichen Sektoren des politischen und wirtschaftlichen Lebens mit seinen Diskrepazen der Notwendigkeit der psychologischen Nachbehandlung nicht erwehren.

Diorella, Deine Worte …
>>>Die haben ja keine alternativen parlamentarischen Strukturen auf die sie sich –im Zweifelsfall – zurückziehen können. Die haben halt ausschließlich die direkte Demokratie.<<<

… lassen mich fragen: Ausschließlich? … von welcher Schweiz redest Du? Wozu haben die dann Parteien, Nationalrat und Ständerat?
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung

Beitragvon Uel » Mo 1. Nov 2010, 16:14

von mir kopierter Beitrag von PETER S vom 30.10.2010 08:48: RE: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung

Diorella schrieb:

Das ist eine individuelle Ausprägung - aber viel entscheidender wirkt dieser Umstand auf das kollektive Unbewusste einer Generation. Es führt dazu, dass wir, die Nachfolgegenerationen, kein eindeutiges nationales Identitätsgefühl zulassen zu können und uns deswegen permanent selbst niedermachen müssen- um irgendwie gute (deutsche) Menschen zu sein. Sehr lästig, wie ich finde.

Und genau das wirkt sich immens aus, wenn dieses Volk sich zu Einzelthemen in Form von VE / BE politisch äußern soll. Die Menschen mit einer derartigen Vorbelastung urteilen nicht auf Basis Ihres eigenen Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse, sondern auf der Basis ihre minderwertigen Identitätsgefühle.


Und Uel antwortete darauf.

""@Diorella,
Deine Worte sind schwer verdaulich ...""

Das sind mir zu viele Buchstaben. Ich fasse mal kurz zusammen:
Ich bin Deutscher. Ich habe ein kollektives Unbewußtsein aus vergangener Generation. Wegen dieser Geschichte habe ich kein Gefühl Deutscher zu sein und muß mich auch noch diskreditieren.
Aus diesem Grund bin ich nicht in der Lage für mich zu entscheiden, was gut und richtig für mich ist.
Deswegen wiederum ist es besser, wenn ich für mich existenziell relevante Dinge von lobbyistisch geschmierten Parteibuchgängern entscheiden lassen soll.

Laß es mich in einfache Worte packen (ich entschuldige mich vorab): Das ist beknackt.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung

Beitragvon Uel » Mo 1. Nov 2010, 16:18

von mir kopierter Beitrag von ALEX RE vom 30.10.2010 10:51: RE: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung

PeterS schrieb:
Aus diesem Grund bin ich nicht in der Lage für mich zu entscheiden, was gut und richtig für mich ist.
Deswegen wiederum ist es besser, wenn ich für mich existenziell relevante Dinge von lobbyistisch geschmierten Parteibuchgängern entscheiden lassen soll.

Laß es mich in einfache Worte packen (ich entschuldige mich vorab): Das ist beknackt.


Ganz so beknackt auch wieder nicht, wenn man bedenkt, dass die Verletzung von Tabus hierzulande leicht das berufliche Aus bedeuten kann, siehe Eva Herman, Martin Hohman etc.

Das verunsichert natürlich insbesondere die Menschen, die neuen politischen Bewegungen Impulse geben oder Führungsrollen einnehmen müssten.

So etwas hier ist wirklich beknackt:


Die UEFA hat ein Banner-Verbot für den FC Bayern-Fanclub “Dachau City ´95&#8243; ausgesprochen. Begründung: Der Schriftzug sei ein Sicherheitsrisiko, denn “Dachau” könnte von anderen Fans auch als Beleidigung verstanden werden.


http://blog.br-online.de/quer/stigma-da ... 02010.html

Ich würde mich nicht wundern, wenn das auf dem Mist deutscher UEFA - Funktionäre gewachsen wäre.
Liebe Grüße
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Re: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung

Beitragvon Uel » Mo 1. Nov 2010, 16:21

AlexRe schrieb:
von mir kopierter Beitrag von PETER S vom 30.10.2010 11:22: RE: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung

Ganz so beknackt auch wieder nicht, wenn man bedenkt, dass die Verletzung von Tabus hierzulande leicht das berufliche Aus bedeuten kann, siehe Eva Herman, Martin Hohman etc.


Nun, es sind zwei Paar Schuhe, ob ich das Risiko eingehe, aufgrund meiner eigenen Meinung in eine unliebsame Ecke gedrängt werde oder ob mir in absolute Abrede gestellt wird überhaupt eine gesunde eigene Meinung zu haben, nur weil meine direkten Vorfahren in der Zeit des dritten Reiches gelebt haben und ich deswegen eine unbewußte kollektive Schuld intus habe, die meine Gedanken leicht wirr erscheinen lassen.

Apropos Eva Herman. Gestern lief so eine schöne Chart-Show auf RTL und der Moderator Oliver Geissen sagte im zeitlichen Zusammenhang, daß Frau Herman bei Kerner rausflog, weil sie eine konservative Meinung bezüglich des Frauenbildes gehabt hätte.

Es wird in den MSM natürlich verschwiegen, daß Frau Herman einerseits Schmerzensgeld erhalten hat und andererseits eine Unterlassungsklage Erfolg hatte, nach der keiner der beteiligten Journalisten jemals wieder Frau Herman bezüglich ihrer Aussage in die rechte Ecke stellen darf.
Ich beleg das jetzt mal ohne Quellenangabe, wer sich interessiert, darf dahingehend selber recherchieren.
Liebe Grüße
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Re: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung

Beitragvon Uel » Mo 1. Nov 2010, 16:23

von mir kopierter Beitrag von DIORELLA vom 30.10.2010 20:05: RE: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung
@ Uel, PeterS, Alex

Bin ich die Therapeutin der Nation?
Dazu habe ich mir noch kein abschließendes Urteil gebildet.
Vielleicht wäre das ja eine Option für mich! ;-))))

Ich habe dazu kommentiert: "Das finde ich sehr lästig." Und so ist es!
IDeswegen möchte ich hiermit nur noch mal konstatieren:
Ich habe da lediglich etwas analysiert,
was in unserer Gesellschaft seit Jahr und Tag gärt.
Ich habe das weder erfunden noch verursacht.

Und, ja: Ich bin eine Intellektuelle und ich bin es gern und ich bin darauf stolz.

Massen (bzw. Volks) -Psychologie folgt den gleichen Entwicklungsschritten
wie Individual-Psychlogie.
Damit will ich nur darauf auf folgenden Umstand aufmerksam machen:
Wenn die Generation der Schuldigen ihre Schuld nicht selbst
heilt..und Heilung setzt Anerkenntnis voraus, dann wird das auf die Nachkommen übertragen. Das geschiet unbewußt im Kollektiv der Schuldner und wirkt auf das kollektive Unbewußte der undschuldigen Nachfolgegeneration.

Das is einfach eine Analyse dessen, was passiert ist..es ist keine Wertung.

Alex hat es verstanden..Danke dafür.

Mehr dazu ..demnächst...
Bitte fühlt Euch da nicht angegriffen..
das bezwecke ich damit gar nicht.

Ich finde wir alle sind auf dem richtigen Weg.

LG Diorella
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Re: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung

Beitragvon Uel » Mo 1. Nov 2010, 16:29

von mit kopierter Beitrag von Sall May vom 31.10.2010 13:22: RE: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung
Diorella schrieb: Massen (bzw. Volks) -Psychologie folgt den gleichen Entwicklungsschritten
wie Individual-Psychlogie.
Damit will ich nur darauf auf folgenden Umstand aufmerksam machen:
Wenn die Generation der Schuldigen ihre Schuld nicht selbst
heilt..und Heilung setzt Anerkenntnis voraus, dann wird das auf die Nachkommen übertragen. Das geschiet unbewußt im Kollektiv der Schuldner und wirkt auf das kollektive Unbewußte der undschuldigen Nachfolgegeneration.


Genau hier kann man nur noch zustimmen. Die Psychologie, die angewandte, manipulative Massenpsychologie ist genau eines der Themen, mit denen ich mich schon sehr lange beschäftige. Leider bemerken die meisten nicht was die Psychologie bei ihnen bewirkt.

Das Agieren mit dem Schuldbewußtsein, das haben die Deutschen besonders gut drauf. Das fängt tatsächlich schon bei der Erziehung der Kinder an, es trägt sich schon lange durch die Jahrzehnte. Unter dem Druck des Schulbewustseins wird dann wieder Mainstream erzeugt, und wehe denen, die sich mit eigner Meinung dagegen hinwegsetzen wollen, das sind die, die gegen Strom schwimmen. Doch wer sagt das mit dem Strom schwimmen immer das Richtige ist?
Liebe Grüße
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Re: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung

Beitragvon Uel » Mo 1. Nov 2010, 16:46

@Diorella

Es wird ja immer schriller, wenn ich“ Dein Psychologie-Model fürs Grobe Ganze“ richtig verstanden habe:
1. Wer Schuld hat und diese verdrängt ist politisch unzurechnungsfähig
2. Wer ohne Schuld ist, aber ins Umfeld von Schuldverdrängenden gerät, ist von Schuld konditioniert und politisch unzurechnungsfähig
3. Nur wer Schuld hat und diese „verarbeitet“, dem kann ein Umfeld von Schuldverdrängenden und Schuldübertragen-Bekommenden Nichts mehr anhaben und ist politisch zurechnungsfähig
4. Schlussfolgerung: Wer ohne Schuld ist, kann nur dann politisch zurechnungsfähig bleiben, solange er in einem Umfeld lebt, was ihm keine Schuldübertragungen nahebringt, sonst siehe 2.

Entschuldige, aber das ist mir zu biologistisch:
Psychologie ist keine Mathematik, unterschiedliche Ansätze und Theorien bekämpfen sich vehement und die Erfolgsgarantien sehen zum sonst Gewohnten ehr mau aus. In Übrigen wird ihr Geschäftsfeld umso stabiler, je mehr sie Menschen durch ihre Modelle als Behandlungsbedürftig definiert und das darf sie, weil nur sie in dem Komplizierten die Definitionshoheit hat. Bei Diktatoren soll es ein beliebtes Spielchen sein, Andersdenkende als psychologisch krank zu erklären. Auf diesen labilen Untergrund sollen wir einen Zustandsbericht über die ganze Bevölkerung gründen, der entscheidet, wie lange das Volk im Vergleich zur Schweiz unmündig bleiben muss.

Um nicht Peters Urteil zu nehmen wiederhole ich mich: bizarr!
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung

Beitragvon Uel » Di 2. Nov 2010, 15:57

@ Diorella.

na, dann will ich mal weitermachen mit der persönlichen
Disquailfizierung......uns zwar bei Euch beiden:


… wau!
Solch eine Breitseite von Vorurteilen und in Schubladen hineinstopfen ist mir denn doch neu.
1. Ich achte sehr die Psychologie, und genau aus diesem Grunde glaube aber auch an ihre Grenzen und die sind entschieden überdehnt, wenn man mit einem Problem ein ganzes Volk entmündigen will.
2. Habe Deinen Nick niemals abqualifizieren wollen, da ich Dior für einen Giganten in seinem Metier halte. Mein Nick ist so was von banal für die, die mich kennen, für alle Andern sind s 3 Siegel. … aber Uebel ist auch nicht schlecht, ist es doch genau das, gegen das ich aus Überzeugung kämpfe.
3. Die 2-samkeit mit PeterS oder die 3-samkeit mit Santo und Alex war allein meiner Faulheit geschuldet, nicht auch in meinem Sinne gut rübergebrachte Argumente nochmals zu formulieren, vornehmer: Schreib- und Diskussionsökonomie.
4. Ich habe einen Abschluss einer deutschen technischen Hochschule und verehre wahre Intellektuelle, insbesondere die Querdenker unter ihnen, die Mainstream-Denkblockaden aufbrechen.
5. Ich bin weder Menschen- noch im speziellen Frauenmobber, mit Frauen habe ich überhaupt kein Problem, zumal ich schon in meiner Jugend meine beiden Großmütter als wirklich emanzipierte liebevolle Menschen erleben durfte.
6. Da es hier nicht meine ersten Posts sind, habe ich hier schon mit Frauen und gegen Frauen argumentiert, bei mir zählt im Gegensatz zu Dir nicht das Geschlecht sondern die Schlüssigkeit von Argumenten.
7. Sämtliche Sternzeichenversuche von Dir waren falsch. Da ich Sternzeichen wegen Unwissenschaftlichkeit hasse, verwundert mich Deine lausige Trefferquote beim Einsortieren meiner Eigenschaften und die falschen Beschriftungen der Schubladen nicht wirklich.

PS.: da ich hier schon mal als Moderator tätig war, mache ich folgenden Vorschlag: wir löschen hier alle unsere Schubladenbeschriftungen der allerletzten Beiträge und bringen die Diskussion hier sachlich und halbwegs fair zum Schluss.
Liebe Grüße
von Uel

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Re: Der Abgeordnete und die Volksabstimmung

Beitragvon PeterS » Mo 8. Nov 2010, 17:47

Das habe ich gerade auf der Deutschland-Debatte gefunden: ;)

http://www.deutschland-debatte.de/2010/11/05/vorwaerts-freunde-wir-muessen-zurueck-5-teil/

Was kostet ein Politiker?

Diese Frage stellt sich doch bestimmt jeder Lobbyist. Angenommen ein führender Angestellter – sprich der Vorstandsvorsitzende einer AG – eines Pharmakonzernes würde gerne die Apothekenpflicht beibehalten, damit er seine Produkte so teuer als möglich verkaufen kann.
Der logischerweise nächstgelegene Politiker ist also der Gesundheitsminister.

Wie sieht nun der Weg aus? Ein Angestellter aus der zweiten oder dritten Reihe des Pharmakonzerns läßt sich nach üblichen Briefwechsel einen Termin beim Staatssekretär geben, man trifft sich in Berlin in einer netten Laube und bespricht das Vorhaben in groben Zügen.

Die mündlichen Verträge werden so banal wie effektiv sein. Der Gesundheitsminister beläßt aus Sorgfaltspflicht gegenüber dem Bürger die Apothekenpflicht, weil der unmündige Bürger seine Kopfschmerztabletten oder andere apothekenpflichtigen aber rezeptfreien Medikamente nur nach “ausreichender” Beratung beim Fachmann kaufen können darf.
Zum Ausgleich erhält er, der Gesundheitsminister, nach einer Schamfrist nach seinem Ausscheiden aus seinem Ministerposten – anders als Gasgerd, der ging direkt zu seinem Bestecher – einen lukrativen Aufsichtsratsposten bei dem Pharmakonzern oder einem zur Holding gehörendem Unternehmen.
Die Kosten für den Konzern dürften sich auf ca. 10-15 Millionen Euro belaufen für einen Vertrag über ca. 20 Jahre bei einem Jahressalär von 500.000,– Euro und natürlich den Staatssekretär nicht zu vergessen.
Diese Kosten dürfte der Konzern bedingt durch den Erhalt der Apothekenpflicht binnen 4 Wochen wieder “drin” haben.

Warum schreibe ich so einen Müll?

Nun, ganz einfach. Wir, ich, versuchen schon seit geraumer Zeit die Spielregeln zu Gunsten des “normalen” Bürgers zu verdrehen. Ob im Bereich Wirtschaft, Rente, Gesundheit, Arbeit, Soziales, Krieg und Frieden und woanders auch denken wir uns immer wieder neue Geschichten aus, wie wir wieder ein faires Leben führen können. Arbeit für die meisten, Rente, die ein Auskommen im Alter sichert, Gesundheitskosten, die bezahlbar sind, Kriegseinsätze, die vermieden werden können, Mitspracherecht über Volksentscheide und und und.

Das Problem: Die Spielregeln sind so komplex und kompliziert, daß sie von alleine verhindern, daß der “normale” Bürger zum Zug kommt. Er wird einfach übergangen, ungefragt.

Der Erfolg also? Tendenziell Null!

Nun zurück zur ersten Frage: Was kostet ein Politiker?

Nun die zweite Frage: Warum kaufen wir uns nicht selber einen?
Wehrt Euch, wenn nicht jetzt, wann dann?
Politik ist vor allem die Kunst, die Bevölkerung so schnell über den Tisch zu ziehen, daß die Menschen denken, die dabei entstehende Reibungshitze sei Nestwärme.
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