Seite 4 von 6

Re: Demokratie und Informationsfreiheit

BeitragVerfasst: Fr 1. Mai 2015, 06:33
von AlexRE
Livia hat geschrieben:Vielleicht übersieht man die Problematik in Afrika, die Zunahme der Bevölkerung, den Mangel an Niederschlägen und die Verschmutzung der Quellen einfach.


Im Gegenteil, gerade weil man sich der Bedeutung des Themas bewusst ist, schlägt den damit befassten Unternehmen Misstrauen entgegen. Bislang hat es noch mit jeder Privatisierung von Unternehmen der öffentlichen Grundversorgung (Energie und Eisenbahnen z. B.) negative Erfahrungen gegeben. Beim Wasser befürchten Skeptiker nun das Schlimmste.

Re: Demokratie und Informationsfreiheit

BeitragVerfasst: Fr 1. Mai 2015, 08:21
von Livia
AlexRE hat geschrieben:
Livia hat geschrieben:Vielleicht übersieht man die Problematik in Afrika, die Zunahme der Bevölkerung, den Mangel an Niederschlägen und die Verschmutzung der Quellen einfach.


Im Gegenteil, gerade weil man sich der Bedeutung des Themas bewusst ist, schlägt den damit befassten Unternehmen Misstrauen entgegen. Bislang hat es noch mit jeder Privatisierung von Unternehmen der öffentlichen Grundversorgung (Energie und Eisenbahnen z. B.) negative Erfahrungen gegeben. Beim Wasser befürchten Skeptiker nun das Schlimmste.


Das Projekt in Uganda spricht eine andere Sprache, es wäre also möglich den Zugang zum Wasser für alle Menschen zu ermöglichen. ;)

Wasser, marsch!
Ugandas Wasserversorger war bankrott.
Die Weltbank riet: privatisieren.
Aber mit einfachen Antworten kommt man in Afrika nicht weit.

- Von außen fällt die Zentrale des ugandischen staatlichen Wasserversorgers nicht weiter auf: ein verkehrsumtoster Betonklotz im Herzen der Hauptstadt Kampala. Drinnen aber auf den Fluren und in den engen Büros der rund 180 Mitarbeiter herrscht geschäftiges Treiben - nicht die schläfrige Stimmung, wie sie in öffentlichen Einrichtungen in Afrika weit verbreitet ist. Auch an Selbstbewusstsein mangelt es den dort arbeitenden Leuten nicht. "Ganz Afrika redet von uns, wenn es um Wasserversorgung geht", sagt der Geschäftsführer William Muhairwe in seinem Büro, das wie die seiner Mitarbeiter durch eine Glaswand eingesehen werden kann. "Vor Kurzem lautete unser Ziel noch, der Stolz Afrikas in der Wasserversorgung zu werden. Das haben wir erreicht. Jetzt haben wir eine neue Vision: zu den besten öffentlichen Versorgern der Welt aufzusteigen."
Noch vor zehn Jahren wäre ein solches Vorhaben der reinste Hohn gewesen. Ende der neunziger Jahre war die Nationale Gesellschaft für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung (National Water and Sewerage Corporation) bankrott, und Uganda stand vor der Frage, wie sich in den Städten die Wasserversorgung verbessern ließe. Die Weltbank riet zur Privatisierung, doch die Regierung wählte einen anderen Weg. Statt ausländische Privatunternehmen zu beauftragen, heuerte sie William Muhairwe an, einen erfahrenen ugandischen Geschäftsmann, und gab ihm freie Hand, die Firma zu sanieren.
Mit beachtlichem Erfolg: Heute zählt sie zu den besten Staatsunternehmen Afrikas. Der Jahresumsatz hat sich seit 1998 von 12 Millionen auf 34 Millionen US-Dollar fast verdreifacht. Die Wasserverluste, etwa durch undichte Leitungen, konnten von 54 auf 32 Prozent reduziert, die Zahl der neuen Wasseranschlüsse jährlich von gut 3000 auf 28 000 erhöht werden. National Water ist so angesehen, dass immer mehr Wasserversorger anderer afrikanischer Länder dort um Rat bitten.


http://www.brandeins.de/archiv/2008/mar ... er-marsch/

Re: Demokratie und Informationsfreiheit

BeitragVerfasst: Fr 1. Mai 2015, 12:44
von maxikatze
AlexRE hat geschrieben:Bild


Der Gesichtsausdruck kommt mir irgendwie bekannt vor ... gekürzt



Oftmals handelt es sich bei Konzernchefs um Psychopathen. Weil bei ihnen die Bereiche im Gehirn, die für Empathie, Schuldgefühle und Reue zuständig sind, weniger aktiv sind. Vielleicht bei manchen sogar unterdurchschnittlich weniger? Diese Typen müssen sich nicht überwinden, sie sind so "gestrickt". Den Aktionären ist das vermutlich egal. Die Hauptsache ist für sie nur der eingefahrene Gewinn.
Aber wenn "Normale" solche Konzernchefs einstellen, kann doch bei ihnen auch etwas nicht stimmen, oder?

Re: Demokratie und Informationsfreiheit

BeitragVerfasst: Fr 1. Mai 2015, 12:55
von AlexRE
Aber wenn "Normale" solche Konzernchefs einstellen, kann doch bei ihnen auch etwas nicht stimmen, oder?


Beim Geld hört nicht nur die Freundschaft auf, sondern jede Art von Empathie.

Re: Demokratie und Informationsfreiheit

BeitragVerfasst: Di 12. Mai 2015, 13:39
von Quer
Ich hab' vor einiger Zeit einen Doku über die Machenschafften von Nestle gesehen. Da rollen sich einem die Fußnägel hoch! Schauderhaft! Wie kann man ernsthaft auf die Idee kommen, dass man auf Wasser ( oder Luft oder Sonnenwärme. Das kann man sicher beliebig erweitern. ) Rechte haben kann? Da sind wir dann wieder bei den Patenten auf Pflanzen. Da muss doch wirklich jedem Trottel auffallen, dass das langfristig nicht gehen kann. Aber bis dahin denkt man ja heute nicht mehr. Es wird alles betriebswirtschaftlich betrachtet. Wer solche Dinge sagt, hat wohl keine Kinder oder sie sind ihm egal.

Re: Demokratie und Informationsfreiheit

BeitragVerfasst: Di 12. Mai 2015, 18:17
von Staber
@ Maxikatze
kann doch bei ihnen auch etwas nicht stimmen, oder?


Die Frage die ich mir stelle ,wie sich der Nestleboss das Wasserproblem konkret zu lösen gedenkt .Will er den Assuanstaudamm sprengen ,um das Nilwasser gerechter auf alle Anrainerstaaten zu verteilen?...oder die auf Kosten der Nachbarn in der Türkei geplanten Staudämme untersagen?

Re: Demokratie und Informationsfreiheit

BeitragVerfasst: Di 12. Mai 2015, 21:54
von Livia
Staber hat geschrieben:@ Maxikatze
kann doch bei ihnen auch etwas nicht stimmen, oder?


Die Frage die ich mir stelle ,wie sich der Nestleboss das Wasserproblem konkret zu lösen gedenkt .Will er den Assuanstaudamm sprengen ,um das Nilwasser gerechter auf alle Anrainerstaaten zu verteilen?...oder die auf Kosten der Nachbarn in der Türkei geplanten Staudämme untersagen?


Ich finde das etwas übertrieben was hier so über die Firma Nestle geschrieben wird. Ich habe gebührend darüber informiert was Nestle macht und was nicht. Vielleicht sollte man meine Beiträge auch lesen. ;) Nüt för unguet.

Re: Demokratie und Informationsfreiheit

BeitragVerfasst: Mi 13. Mai 2015, 04:52
von Quer
Was genau findest du denn übertrieben? Zum Beispiel nimmt Nestle Menschen das Wasser weg, verkauft es in Flaschen weltweit und die, die dort leben, dürfen es nicht mehr trinken, es sei denn sie kaufen es bei Nestle.

Re: Demokratie und Informationsfreiheit

BeitragVerfasst: Mi 13. Mai 2015, 08:14
von Livia
Quer hat geschrieben:Was genau findest du denn übertrieben? Zum Beispiel nimmt Nestle Menschen das Wasser weg, verkauft es in Flaschen weltweit und die, die dort leben, dürfen es nicht mehr trinken, es sei denn sie kaufen es bei Nestle.


Das wird allgemein weltweit so beschrieben und noch vieles mehr. Nestle wird mit Vorwürfen und Klagen eingedeckt, ohne dass weder Vorwürfe noch Klagen bewiesen werden. Hier geht es um Macht und um nichts anderes. Dass Nestle weltweit viele Arbeitsplätze geschaffen hat wird einfach ignoriert. Hat man sich schon mal gefragt, wer diese Filme macht und von wem sie bezahlt werden ? Die Konkurrenz schläft nicht und ist bereit auch über Leichen zu gehen, obwohl man das nur der Firma Nestle zuschreibt.
Die Weltwoche ist bekannt für ihre genauen und präzisen Recherchen. Ich füge dir einen Link ein der genau das umschreibt was Tatsache ist. Es lohnt sich den Beitrag auch zu lesen. ;)

Wie so oft findet die Manipulation vor allem dort statt, wo das Wesentliche verschwiegen wird. Die Wasser-Quelle von Nestlé ist eine von Tausenden kontrollierter Grundwasserfassungen, die in der Region von Lahore angezapft ­werden, und sie ist bei weitem nicht die ­grösste. Der leere Brunnen, den die Schweizer filmten, steht am Rande eines Maisfelds, und dort dürfte auch die Erklärung zu finden sein: 90 Prozent des Wassers werden in jener Gegend von der Landwirtschaft genutzt, nicht vom Schweizer Lebensmittelkonzern. Auf Betreiben der pakistanischen Sektion des WWF musste die Firma Nestlé mit zwei Umweltverträglichkeitsprüfungen sogar nachweisen, dass sie das Grundwasser von Sheikhupura nicht übermässig nutzt.

Der Staat ist schuld, nicht der Konzern

Wenn die öffentliche Verwaltung von Sheikhupura ihren Bürgern kein sauberes Leitungswasser liefert, liegt dies nicht in der Verantwortung von Nestlé. Die im Film erhobene Anklage, die schmale pakistanische «Oberschicht» würde mithilfe des Konzerns den Armen das Wasser wegtrinken, ist geradezu absurd. Doch wenn der Name Nestlé im Zusammenhang mit der Dritten Welt fällt, ­schaltet bei vielen Zeitgenossen die kritische Vernunft aus. Dann plappern sie wie Papa­geien das gelernte Programm ab. Es kann nicht sein, dass ein Lebensmittel-Multi in der Dritten Welt mit legitimen Methoden profitabel wirtschaftet. Für die Ernährung in den Entwicklungsländern, so das gängige Klischee, sind die Hilfswerke zu­ständig.

Diese haben Nestlé bereits in den 1970er ­Jahren als Sündenbock für das Elend der Dritten Welt entdeckt. Damals ging es um Babynahrung, die der Lebensmittel­konzern in armen Ländern Spitälern kostenlos zur Verfügung stellte. Damit, so der Vorwurf, würden die Gebärenden vom Stillen abge­halten. Die Empörung war enorm, Nestlé musste Busse tun. Und keiner fragte, ob die Frauen in den Entwicklungsländern nicht freiwillig zur Babynahrung griffen. Seit der Kolonialzeit hält sich hartnäckig die Ideologie: Die Menschen in der Dritten Welt brauchen den weisen Rat des weissen Mannes, der sie unterstützt und ihnen das richtige ­Leben beibringt.


http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2012-0 ... 52012.html

Re: Demokratie und Informationsfreiheit

BeitragVerfasst: Mi 13. Mai 2015, 13:42
von Staber
@ Livia
Vielleicht sollte man meine Beiträge auch lesen. ;) Nüt för unguet.


Richtig Livia!
Nicht nur deine....meine auch !

Experten haben ausgerechnet, dass der Mensch zum Trinken, Kochen und Waschen rund 20 Liter am Tag braucht. Sehr sparsam verwendet würden auch zehn Liter reichen. In Regionen mit Wassermangel müssen Bewohner mit gerade einmal fünf Liter auskommen. Da Trinkwasser schon jetzt ein knappes Gut ist, lockt es eine Reihe von Geschäftemachern an. Einer der größten, umtriebigsten und umstrittensten ist Nestlé.Sechs Milliarden Euro verdienen die Schweizer mit ihren weltweit 73 Wassermarken. Die bekannteste heißt “Pure Life” und wird vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern verkauft.
Nestl-1024x5761-300x168.jpg

Seit einigen Jahren kaufen Firmen wie Nestlé und Coca-Cola auch in Brasilien Gebiete auf, die reich an Wasserquellen sind. Dieses wichtige Problem wurde hauptsächlich durch eine Bürgerbewegung publik gemacht, die gegründet worden ist, um die Wasserquellen eines sehr bekannten Ortes in Brasilien zu verteidigen – dem Wasserpark von São Lourenço.
http://de.wikipedia.org/wiki/São_Lourenço
Für mich sind Geschäfte mit Wasser die gewissenlose Gier globaler Profiteure
http://netzfrauen.org/2013/08/02/nestl- ... regenwald/

Grüezi Livia